HINTERGRUND


Lärmschutzwände sind notwendige aber oft nicht unbedingt schöne bauliche Anlagen. Sie schützen die Menschen entlang der Straße vor übermäßigen Lärmbelastungen. Damit die lärmmindernde Wirkung auch tatsächlich erzielt wird, sind besondere technische Anforderungen an die Wände zu stellen, das gilt vor allem für das verwendete Material (absorbierend oder reflektierend) und die Höhe der Wand. Auch Sicherheitsaspekte und Aspekte der Dauerhaftigkeit sind beim Bau von Lärmschutzwänden zu berücksichtigen. Verkehrsingenieure sind daher an eine Reihe von Richtlinien und technischen Regeln beim Entwurf von Lärmschutzwänden gebunden. Nur so können sie ihre Funktion garantieren und innerhalb eines engen Kostenrahmens bleiben. Gleichzeitig bemüht sich Straßen.NRW verstärkt darum, die funktionalen Aspekte mit ästhetischen und stadtgestalterischen Aspekten in Einklang zu bringen. Wir sind davon überzeugt „Auch Funktionsbauten können schön sein“.

Was ist eine schöne Lärmschutzwand? Wer definiert das „Schöne“ im öffentlichen Raum? Die Idee hinter „Barcode“ ist, den Lärmschutzwänden eine Bedeutung zu geben, die über ihre reine Funktion hinaus geht. Diese neue Bedeutung kann am besten von denen geschaffen werden, die diesen Raum nutzen: die über 120.000 Nutzer der Autobahn und deren Anwohner. Sie können bestimmen, ob die Lärmschutzwand als Teil des öffentlichen Raumes einer Region auch ein Teil der Alltagskultur sein kann und so eine über die Funktion hinausreichende Bedeutung erlangt. Mit „Barcode“ können die Menschen diese Lärmschutzwand zum Teil Ihrer Alltagserfahrungen und ihrer Alltagskultur machen.

Das Projekt zeigt, welche Bedeutung der Straßenbau für die Gestaltung der gebauten Umwelt hat. Es beteiligt Menschen an Planungen und Baukonzepten, die sich auf diese Weise ihren Alltagsraum selbst aneignen und ihn dort gestalten, wo es bisher nicht erlaubt war. Es ist „nur“ Farbe, aber dennoch ein bedeutender Schritt.

Das Projekt verursacht übrigens keine Zusatzkosten durch aufwendige technische Lösungen. Die Wand ist nach den üblichen Standards geplant, lediglich die Farbe der Lärm mindernden Alukassetten wird verändert.